Regionalität
„Natürlich ist Digitalisierung eine Gemeinschaftsaufgabe“
26. September 2024
Eine gemeinsame Vision: Lokale Lebensmittel auf jeden Teller bringen. Darüber und wie lokale Erzeuger:innen und REWE-Kaufleute ab sofort digital zueinander finden, spricht Clemens Tsalikis, Chief Operating Officer von Loql.com, in unserem Format „Stimme des Monats”.
Liebe Leser:innen,
Loql.com, das ist unsere digitale Plattform, die Abnehmer:innen und lokale Produzent:innen miteinander vernetzt. Oder wie wir auch gerne mit einem Augenzwinkern sagen: Loql, das ist ein bisschen wie eine Dating-App für lokale Erzeuger:innen und REWE-Märkte. Denn die App ist ähnlich einfach konzipiert, auch hier steht die Vernetzung im Fokus. Aber: Darüber hinaus geht es um die Digitalisierung täglicher Geschäftsprozesse.
Die Idee fußt auf drei Stärken der REWE Group: Unsere Kaufleute verfügen über vielfältige lokale und regionale Sortimente und enge, oft jahrzehntelange Beziehungen zu heimischen Landwirt:innen und anderen lokalen Produzent:innen. Die REWE ist regional stark aufgestellt, auch unsere Category Management-Teams bauen vor Ort langfristige lokale Partnerschaften auf und aus. Sie stehen sowohl den Kaufleuten als auch den Erzeuger:innen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Hinzu kommt der Bereich Digitalisierung, den die REWE Group seit Jahren in Deutschland und Europa vorantreibt. Ein Beispiel dafür sind die REWE Pick&Go-Märkte, in denen auch ohne klassischen Kassiervorgang eingekauft werden kann. Diese drei Stärken bündeln wir seit 2023 in Loql.
Unser Ziel: Sowohl die lokalen Sortimente und Akteure stärken, als auch die Prozesse für alle Beteiligten zu vereinfachen und zu digitalisieren. Die Erzeuger:innen, aber auch die Kolleg:innen in den Märkten sollen ihre Zeit der Produktion bzw. den Kund:innen widmen können – und eben nicht Bestellvorgängen, die gefaxt werden müssen, Akquise, Abstimmungen per Telefon oder Papierkram, auf dem Unterschriften fehlen.
Mit der Loql-App können Bestellungen buchstäblich auf dem Feld bestätigt werden. Mehr noch: Sie macht spontane Abstimmungen und kurzfristige Planänderungen möglich. Und ganz wichtig: Loql schafft weitere Absatzkanäle für regionale Landwirt:innen und Manufakturen. Anbieter posten ihr Produktportfolio in der App, das Märkten im Umkreis anzeigt wird. So bringt die B2B-App REWE-Märkte und regionale Erzeuger:innen zusammen.
Gleichsam bringt Loql auch mehr Vielfalt ins lokale Produktregal. Und sorgt für die – auch politisch geforderte – Transparenz bei der Herkunft von Lebensmitteln. Das belegen unsere Zahlen: Die durchschnittliche Entfernung zwischen Produzent:innen und REWE-Märkten beträgt bei Bestellungen über die Plattform 20,3 Kilometer.
Für mich persönlich ist Loql auch ein Instrument, um lokale Lieferketten und insbesondere Landwirt:innen zu stärken – dank direkter Geschäftsbeziehungen auf Augenhöhe. Immerhin gehen mehr als 60 Prozent der Bestellungen über Loql direkt an die Landwirt:innen. Grundsätzlich ist bei mir nachhaltig in Erinnerung geblieben, wie viel Herzblut die Erzeuger:innen in ihre Produkte stecken und mit welcher Begeisterung sie von neuen Kartoffelsorten oder ihren Tieren berichten.
In diesem Zusammenhang möchte ich noch eine Lanze für die Landwirtschaft brechen – auch in Richtung politischer Entscheider:innen:
„Man kann den Landwirt:innen in Deutschland ruhig mehr Digitalisierung zutrauen.“
Unsere Plattform ist auf viel Neugier und Affinität gestoßen – Angst vor digitalen Neuerungen hingegen ist uns kaum begegnet. Ein 30-minütiges Onboarding unterstützt die Nutzer:innen beim Start mit Loql, die App ist zudem benutzerfreundlich konzipiert. Auch bin ich überzeugt, dass wir mit der Plattform und der Vereinfachung von Prozessen einen Nerv getroffen haben. Bürokratieabbau und digitalisierte Prozesse spielen in der Landwirtschaft eine immer größere Rolle. Die REWE Group versucht hier mit entsprechenden Angeboten praktische Lösungen für unsere Partner:innen aus der Landwirtschaft zu bieten. Und natürlich ist Digitalisierung eine Gemeinschaftsaufgabe.- Unser Anspruch ist es, sie so einfach wie möglich zu gestalten. Denn nur wenn die Dinge wirklich einfacher werden, haben die Nutzer:innen dauerhaft Lust, neue Wege einzuschlagen.
Dank unserer Expertise können wir Loql komplett inhouse entwickeln. Was uns dabei besonders hilft: Das direkte Feedback von Kaufleuten und Erzeuger:innen vor Ort. Wir konnten die Plattform kürzlich von einer Pilotphase in den nationalen Rollout bringen – und sorgen so für mehr direkte Lieferbeziehungen im lokalen Umfeld unserer Märkte. Übrigens können Erzeuger:innen REWE bereits ab einem Markt beliefern. Auch das stärkt regionale Strukturen. Und dazu leistet Loql einen entscheidenden Beitrag.
Clemens Tsalikis ist Chief Operating Officer von Loql.