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Fleisch

Das Strohwohl-Projekt

13. September 2024

Tierwohl und regionale Partnerschaften im Fokus

Das Projekt „Strohwohl“ der REWE-Region West setzt nicht nur auf verbesserte Bedingungen in der Schweinhaltung. Regionalität sowie eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit den Erzeuger:innen stehen außerdem im Fokus des Konzepts.

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Das Programm startete 2019. Welche Maßnahmen umfasst es?

  • Die Schweine werden auf Stroh gehalten. Darauf können sie liegen, darin wühlen, sich so beschäftigen und ihren natürlichen Trieben nachkommen.
  • Die Tiere haben doppelt so viel Platz wie gesetzlich vorgeschrieben.
  • Sie haben dauerhafte Auslaufmöglichkeit in Außenklimaställen (24/7).
  • Hinzu kommt die Fütterung mit regionalem, gentechnikfreiem Futter: Es besteht aus Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Raps und Mineralstoffen. Zusätzlich erhalten die Tiere heimische Eiweißträger, wie zum Beispiel die Rheinische Ackerbohne.
  • Kurze Transportwege runden das Tierwohlprogramm ab.
  • Eine weitere Besonderheit: Die artgerechten Haltungsbedingungen des Konzepts starten bereits ab der Ferkelzucht.
  • Zu den weiteren Kriterien des Tierwohlkonzepts

Neben Frischfleisch werden inzwischen 18 verschiedene Wurstsorten aus dem Strohwohl-Programm angeboten.

Ausgezeichnet: regionale Partnerschaften

Das Projekt „Strohwohl“ überzeugt: Gleich doppelt wurde es für die herausragende partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen der REWE-Region West und den Betrieben prämiert. 2021 wurde das Konzept beim Regional-Star in der Kategorie „Kooperation“ mit dem 3. Platz ausgezeichnet und im gleichen Jahr von Lebensmittel Praxis und top agrar unter die Top 3 der Faire Partner in der Kategorie „Fleisch/Fleischwaren“ gewählt.

Wie sieht es sonst auf den Betrieben aus? „Saugut“ natürlich!

Das Projekt wurde mit zwei Höfen ins Leben gerufen, beide sind weiterhin an Bord: Während bei Familie Frank die Ferkel geboren und aufgezogen werden, leben die Tiere später im Mastbetrieb auf dem nur drei Kilometer entfernten Hof der Familie Albersmeier. Inzwischen arbeiten im Rahmen des Strohwohl-Programms kleine landwirtschaftliche Betriebe, große Höfe und ein Schlachtbetrieb partnerschaftlich zusammen.

Alle Betriebe arbeiten unter strengen Tierwohlkriterien. Bei einigen landwirtschaftlichen Betrieben waren umfangreiche Umbauarbeiten erforderlich. Hier leistete die REWE-Region West Unterstützung: Die langfristigen Verträge umfassen einen festen Aufschlag auf die amtliche Notierung, einen garantierten Mindestpreis und feste Abnahmemengen. Dies bietet den Familienunternehmen die notwendige Planungssicherheit. Hinzu kommen der kollegiale Erfahrungsaustausch und betriebsübergreifende Wissenstransfer unter den Landwirt:innen.

Zusätzlich verbindet die Landwirt:innen ihre Leidenschaft für Umwelt und Natur. Viele Betriebe bauen das Futter auf eigenen Flächen an. Die anfallende Gülle wird etwa als Dünger auf den Feldern ausgebracht oder in Biogasanlagen eingespeist. So entstehen geschlossene Hofkreisläufe. Auch Solaranlagen sind auf vielen Höfen installiert. Darüber hinaus engagieren sich viele Familien für die Biodiversität in ihrer Region, indem sie unter anderem Blühflächen für Insekten anlegen.

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Einblicke für Kolleg:innen aus den Märkten

Mit dem Fokus auf eine artgerechte und transparente Tierhaltung, laden einige der Betriebe regelmäßig REWE-Mitarbeiter:innen auf ihre Höfe ein. So können sich die Teams aus den Märkten  selbst vor Ort von dem Programm überzeugen und Eindrücke sammeln – auch für den Austausch mit Kund:innen an der Frischetheke.

Weitere Partner gesucht

Derzeit ist das Strohwohl-Fleisch, das den Anforderungen der Premium-Haltungsstufe 4 entspricht, in etwa 170 REWE-Märkten der Region West erhältlich. Ziel ist es, weitere Höfe für das Programm zu gewinnen.